Bolsonaro-Anhänger boykottieren Havaianas wegen umstrittener TV-Werbung und streichen 20 Millionen Dollar vom Marktwert
Ein vielbeachteter Boykott der Havaianas, einer beliebten brasilianischen Flip-Flop-Marke, wurde von Anhängern des ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro ins Leben gerufen, nachdem eine Fernsehwerbung mit der Schauspielerin Fernanda Torres gezeigt wurde, die sie als linken Seitenhieb interpretierten. Der Rücklash, der an ähnliche Kampagnen in den USA erinnert, hat bereits zu einem signifikanten Verlust des Marktwerts von etwa 20 Millionen Dollar für das Unternehmen geführt.
Laut The Guardian geht die Kontroverse auf den Schauspieler Fernanda Torres zurück, den Star von "Im Stillen Hier", dem brasilianischen Film, der den Oscar für den besten internationalen Film gewann, der in einer Havaianas-Werbung auftrat. Bolsonaro-Anhänger, die seit der Inhaftierung des ehemaligen Präsidenten wegen eines Putschversuchs führerlos sind, haben sich in den sozialen Medien geäußert, um ihre Empörung auszudrücken und zum Boykott der Marke aufzurufen.
Der Boykott, der am ersten Tag seiner Lancierung begann, führte zu einem signifikanten Verlust des Marktwerts von etwa 20 Millionen Dollar, laut AFPGetty Images. Dieser Vorfall unterstreicht die zunehmende Polarisierung der brasilianischen Gesellschaft und das Potenzial für soziale Medien-gestützte Boykotte, um Unternehmen und kulturelle Ikonen zu beeinflussen.
In einem Interview mit The Guardian erklärte ein Sprecher der Bolsonaro-Anhänger, dass die Havaianas-Sprecherin offen linksorientiert sei, was dazu geführt habe, dass die Marke von den Anhängern des ehemaligen Präsidenten "gecancelt" wurde. Der Sprecher behauptete auch, dass die Verbindung der Marke mit der linken Bewegung eine Bedrohung für die Werte und Traditionen des Landes darstelle.
Der Boykott hat eine hitzige Debatte in den sozialen Medien ausgelöst, bei der viele Brasilianer zu dem Thema Stellung genommen haben. Während einige ihre Unterstützung für den Boykott ausgedrückt haben, haben andere den Schritt als Versuch kritisiert, die freie Meinungsäußerung und Kreativität zu unterdrücken.
Laut Experten ist der Boykott ein Symptom eines größeren Problems in der brasilianischen Gesellschaft, in der Politik und Kultur zunehmend miteinander verflochten sind. "Die Polarisierung der brasilianischen Gesellschaft ist ein komplexes Problem, und der Boykott von Havaianas ist nur ein Beispiel dafür, wie soziale Medien verwendet werden können, um Menschen zu mobilisieren und Unternehmen zu beeinflussen", sagte Dr. Maria Rodriguez, eine Soziologin an der Universität von São Paulo.
Während der Boykott weitergeht, hat Havaianas noch nicht zu dem Thema Stellung genommen. Allerdings hat der Marktwert des Unternehmens einen signifikanten Einbruch erlitten, und viele Investoren und Analysten haben ihre Besorgnis über die Auswirkungen des Boykotts auf den Ruf und die Verkäufe der Marke geäußert.
In der Zwischenzeit ist der Boykott zu einem Schlachtruf für Bolsonaro-Anhänger geworden, die ihn als Möglichkeit sehen, ihre Unzufriedenheit mit der aktuellen Regierung und der kulturellen Landschaft des Landes auszudrücken. Da die Situation weiterhin eskaliert, ist eines klar: der Boykott von Havaianas ist zu einer großen Kontroverse in Brasilien geworden, mit weitreichenden Auswirkungen auf die Politik, Kultur und Wirtschaft des Landes.
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