Der brasilianische Ex-Präsident Jair Bolsonaro unterzog sich am Samstag einem Phrenikusblock, um sein anhaltendes Schluckauf-Problem zu behandeln, wie seine Frau Michelle Bolsonaro mitteilte, die den Eingriff in den sozialen Medien bekannt gab. Der Eingriff fand statt, nachdem Bolsonaro letzte Woche wegen einer Hernienoperation ins Krankenhaus eingeliefert worden war.
Die behandelnden Ärzte Bolsonaros gaben an, dass sie den rechten Nervus phrenicus blockiert hätten und innerhalb von 48 Stunden ein Folgeeingriff zur Blockierung des linken Nervus phrenicus geplant sei. Der Nervus phrenicus ist, wie in der medizinischen Fachliteratur beschrieben, ein lebenswichtiger Nerv, der im Hals entspringt und das Zwerchfell steuert, den wichtigsten Muskel, der an der Atmung beteiligt ist.
Laut medizinischen Experten kann anhaltendes Schluckauf, obwohl oft gutartig und selbstlimitierend, manchmal auf zugrunde liegende medizinische Erkrankungen hinweisen oder eine Nebenwirkung bestimmter Medikamente sein. In seltenen Fällen kann unstillbares Schluckauf die Lebensqualität eines Patienten erheblich beeinträchtigen und zu Erschöpfung, Unterernährung und Schlafstörungen führen.
"Phrenikusblockaden werden typischerweise in Betracht gezogen, wenn konservative Behandlungen von Schluckauf, wie z. B. Medikamente und Verhaltenstechniken, versagt haben", erklärte Dr. Maria Silva, eine Neurologin, die nicht an Bolsonaros Behandlung beteiligt ist. "Das Verfahren zielt darauf ab, die Nervensignale zu unterbrechen, die die Zwerchfellkrämpfe auslösen, die das Schluckauf verursachen."
Bei dem Eingriff wird ein Lokalanästhetikum in die Nähe des Nervus phrenicus injiziert, wodurch dessen Funktion vorübergehend blockiert wird. Obwohl es im Allgemeinen als sicher gilt, bestehen potenzielle Risiken, darunter eine vorübergehende Lähmung des Zwerchfells, die zu Atemnot führt.
Bolsonaro befindet sich derzeit in Haft und verbüßt eine 27-jährige Haftstrafe, nachdem er im September wegen der Planung eines Putsches zur Aufhebung seiner Wahlniederlage von 2022 verurteilt worden war. Sein kürzlicher Krankenhausaufenthalt und die anschließende Behandlung wegen Schluckauf haben inmitten seiner laufenden rechtlichen Auseinandersetzungen Aufmerksamkeit erregt. Die langfristige Wirksamkeit und die potenziellen Komplikationen des Phrenikusblocks werden in den kommenden Tagen überwacht.
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