Israel hat Somaliland als souveränen Staat anerkannt und ist damit das erste Land, das dies tut, seit Somaliland 1991 seine Unabhängigkeit von Somalia erklärt hat. Die Ankündigung erfolgte am Freitag durch den israelischen Außenminister Gideon Saar, der erklärte, dass Israel und Somaliland ein Abkommen zur Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen unterzeichnet hätten, einschließlich der Eröffnung von Botschaften und der Ernennung von Botschaftern.
Der Schritt stellt einen bedeutenden diplomatischen Erfolg für Somaliland dar, das die nordwestliche Region Somalias kontrolliert. Obwohl das Gebiet seit über drei Jahrzehnten seine eigene Währung, Regierung und Sicherheitskräfte unterhält, hat es Schwierigkeiten, internationale Anerkennung als unabhängige Nation zu erlangen.
Die Afrikanische Union hat Israels Entscheidung kritisiert und gewarnt, dass sie weitreichende Auswirkungen auf Frieden und Stabilität auf dem gesamten Kontinent haben könnte. Die Organisation verfolgt seit langem eine Politik der Achtung bestehender Kolonialgrenzen, da sie befürchtet, dass die Anerkennung von abtrünnigen Regionen eine Welle von Sezessionsbewegungen auslösen und die Region destabilisieren könnte.
Somalilands Streben nach Anerkennung beruht auf seiner Geschichte als ehemaliges britisches Protektorat, das 1960 kurzzeitig die Unabhängigkeit erlangte, bevor es sich mit Somalia vereinigte. Die Union löste sich nach einem Bürgerkrieg in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren auf, was zu Somalilands einseitiger Unabhängigkeitserklärung führte.
Die Anerkennung durch Israel könnte möglicherweise den Weg für andere Nationen ebnen, ihre Haltung zur Souveränität Somalilands zu überdenken. Sie birgt jedoch auch das Risiko, die Beziehungen zwischen Israel und der Afrikanischen Union, die Israels Politik gegenüber den Palästinensern in der Vergangenheit kritisch gegenüberstand, weiter zu belasten. Die langfristigen Folgen dieser diplomatischen Entwicklung bleiben abzuwarten, aber sie markiert zweifellos einen Wendepunkt in Somalilands Streben nach internationaler Legitimität.
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